Netzbetreiber
– AT&T und die Baby Bells
Infrastruktur- und Endgerätehersteller
– Ericsson und SRA
– Siemens
– TeKaDe Philips
– Motorola
Halbleiterindustrie
– Texas Instruments
– Philips Halbleiter
– Motorola Halbleiter
– Intel
Erste Mobilfunkindustrie
Netzbetreiber
Die meisten Staaten hatten ein Monopol auf Telekommunikationsdienste. Dies waren die PTTs (Post, Telegraph and Telephone) der einzelnen Länder. Anders verhielt es sich in den USA. Hier waren die Telekommunikationsdienste in der Hand privater Unternehmen, vor allen AT&T Bell System der quasi ein Monopol für Telekommunikation innehatte.
AT&T und die Baby Bells
AT&T besaß nicht nur das Fernnetz, es betrieb auch alle lokalen Telefonversorger. Außerdem stellten sie ihre Geräte, von der Vermittlungstechnik bis hin zu Telefonapparaten durch Western Electric selbst her. Sie hatten praktisch ein totales Monopol. Dies rief die amerikanischen Behörden auf den Plan. Sie gingen bereits 1973 gegen AT&T vor, da sie befürchteten, dass AT&T sein Netz durch Einnahmen in der Produktion von Infrastruktur quersubventionierten. Dieser Prozess zog sich lange hin und endete in der Zerschlagung von AT&T. 1984 wurde diese vollzogen. Fortan wurde der Betrieb der Telefonnetze von 7 Firmen geleitet (man nannte sie Baby Bells). AT&T blieb somit nur das Fernnetz. Die entstandene Firmen waren:
- Ameritech
- Bell Atlantic
- BellSouth
- NYNEX
- Pacific Telesis
- Southwestern Bell
- US West

Infrastruktur und Endgerätehersteller
Ericsson und SRA
Ericsson hatte sich während des zweiten Weltkriegs fast ausschließlich auf den schwedischen Markt zurückgezogen. Nach dem Krieg ließ es die alten Verbindungen in Europa und weltweit wieder aufleben und konzentrierte sich wie bereits vor dem Krieg auf automatische Vermittlungsanlagen. Hier konnte sie ihre führende Position weiter ausbauen. Parallel zu AT&T schaffte auch Ericsson den Übergang in das digitale Zeitalter des Telefons, etwa durch die Einführung von PCM und TDMA-Übertragung von Sprache. Schließlich entwickelte Ericsson in den Siebziger und Achtziger Jahren hochmoderne computergesteuerte Telefonnetzwerke. Das wichtigste Produkt war hierbei der AXE Switch.
Ericsson war indirekt auch im Bereich Radiokommunikation aktiv. 1919 gründeten Ericsson mit einigen Schwedischen Partnern und der Englischen Marconi Company die Svenska Radioaktiebolaget (SRA). Ab 1927 hielt Ericsson die Mehrheit. SRA baute zunächst Radiogeräte der Marke Radiola. Wie viele andere Elektronikfirmen baute SRA Elektronik, speziell Radio und Radar für das schwedische Militär.

In den fünfziger und sechziger Jahren baute SRA erste Autotelefone. Dies war ähnlich wie in den amerikanischen oder deutschen Systemen im 160 MHz Band. Es wurde von der schwedischen Televerket betrieben und wurde schlicht MTA (Mobile Telephone A) genannt. Später baute man auch Telefone für MTB welches dem deutschen B-Netz entsprach oder dem amerikanischen IMTS. Somit sammelte SRA Erfahrungen im Bau von Mobiltelefonen.

Siemens
Siemens war während des Krieges vom internationalen Markt ausgeschlossen. Auch nach dem Krieg fokussierte sich Siemens zunächst auf den deutschen Markt. Fokus war automatische Vermittlung und Übertragungstechnik. Hierbei belieferte sie vor allen die deutsche Post. Im Funkbereich war Siemens zunächst nicht aktiv. Erst Anfang der achtziger Jahre arbeitete Siemens an der Spezifikation eines zellularen Netzwerkes und wurde dann auch von der Post mit der Definition des C-Netzes beauftragt.
TeKaDe/Philips
Die Firma TeKaDe in Nürnberg arbeitete schon vor dem Krieg an Elektronik, speziell an Radio und Fernsehtechnik. Vor dem Krieg baute TeKaDe Kabel für Telekommunikation aber auch Verstärkeranlagen für die Fernleitungen. Sie waren auch führend bei der Entwicklung von Trägertechnik mit der durch Modulation eine Vielzahl von Gesprächen durch eine Leitung geführt werden konnten (FDMA). Hier arbeitete man mit der AEG zusammen. Nach dem Krieg arbeitete TeKaDe mit Philips in den Niederlanden zusammen an der Trägertechnik und es gelang ein System mit 60 Trägern zu entwickeln. Durch diese Erfahrungen in der HF-Technik gelang es die ersten Mobilfunksysteme in Deutschland zu bauen, vor allen die Endgeräte (A-Netz und B-Netz). 1982 übernahm Philips die TeKaDe von Philips und in Philips Kommunikations Industrie (PKI) umbenannt. Es war neben Siemens einer der Hauptlieferanten für die deutsche Bundespost.
Motorola
Motorola war bereits vor dem Krieg der führende Hersteller von Funkgeräten. So bauten sie Funkanlangen für Polizei und Feuerwehr und entwickelten im Krieg Sprechfunkgeräte wie das berühmte Handsprechgerät SCR-536. So war es natürlich, dass Motorola auch die ersten Autotelefone für das MTS und IMTS System von Bell System/AT&T lieferte. In den frühen siebziger Jahren sah sich Motorola durch die Übermacht von AT&T bedroht, da sie glaubten, dass für das zukünftige zellulare Mobilfunksystem AMPS AT&T mit Western Electric das Monopol bekommen würden. Sie schufen daher das erste Handgerät für den Mobilfunk welches sie bereits 1973 in New York demonstrierten. Aus diesem Prototyp entstand später das legendäre DynaTEC 8000 Telefon.
Halbleiterindustrie
Die erste Zeit der Nachkriegszeit war noch dominiert von Röhrentechnik. Alle großen Elektronikfirmen besaßen auch Röhren Firmen. Bell Labs durfte selbst nicht Transistoren bauen vergab aber preiswert Lizenzen zur Herstellung von Transistoren. Viele Elektronikfirmen erwarben Lizenzen für Transistoren und bauten eigene Produktionsstätten auf.
Texas Instruments

Texas Instruments wurde 1952 gegründet und erwarb früh eine Lizenz zum Bau von Transistoren. Ab 1954 konnten erfolgreich Transistoren produziert und geliefert werden. 1958 wurde durch Jack Kilby parallel zu Entwicklungen in Fairchild der IC erfunden und weiterentwickelt. So entwickelte sich Texas Instruments zum führenden Hersteller für Integrierte Schaltungen in den siebziger Jahren. Große Treiber des Umsatzes kamen vor allen vom Militär und der Raumfahrt. Bekannt wurde TI in den siebziger Jahren auch durch die Herstellung der ersten elektronischen Taschenrechner. Anfang der Achtziger Jahre baute TI die ersten verfügbaren Digitale Signalprozessoren.
Philips Halbleiter
Philips hatte seine eigenen Röhrenproduktion, auch durch die Firma VALVO in Hamburg. Parallel begann man jedoch auch Transistoren zu bauen. Dies geschah vor allen durch Produktionsstätten in Nijmegen. 1975 kaufte Philips die amerikanische Firma Signetics und wurde somit ein Player für Integrierte Schaltungen. Signetics war vor allen für seine Timer Schaltungen berühmt. Signetics wurde 1961 von Ingenieuren aus Fairchild gegründet. Durch den Kauf von Signetics wurde Philips kurzzeitig der zweitgrößte Halbleiterhersteller der Welt.
Motorola Halbleiter

Motorola schuf seine eigene Halbleitersparte frühzeitig. Es fokussierte sich früh vor allen auf Microprozessoren. So bauten sie bereits 1974 ihren ersten Microprozessor, den MC6800. Dies war nur drei Jahre nach dem 4004 von Intel und nur ein Jahr nach der Einführung des 8008, dem ersten 8 bit Rechner von Intel. Die Halbleitersparte von Motorola war 1974 die zweitgrößte nach Texas Instruments.
Intel

Intel wurde 1968 gegründet. Hauptgeschäftsfeld von Intel war zunächst Speicher IC´s. Zwei der drei Gründer, Gordon Moore und Robert Noyce waren schon Gründer von Fairchild gewesen. Robert Noyce war der Erfinder des IC´s. So war ihr erstes Produkt ein 64 bit Memory. Berühmt wurde Intel als es 1971 den ersten Microprozessor den 4004 bauten. Somit wurden Prozessoren ein zweites Standbein von Intel.
